René Massigli

französischer Diplomat; 1924 Mitglied des Conseil d'État; 1928 Chef der Völkerbundabteilung im Außenministerium; Botschafter in Ankara 1938-1940; übernahm in dem im Mai 1943 in Algier errichteten "Befreiungskomitee" die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten; Botschafter in London 1944-1954; Verwaltungschef des Außenministeriums 1954-1956

* 22. März 1888 Montpellier

† 3. Februar 1988

Wirken

René Lucien Daniel Massigli war korsischer Abstammung. Er besuchte das Lycée Louis-le-Grand und die Ecole Normale Supérieure in Paris. Nach dem Studium der Geschichte wurde er Lehrer für Geschichte und Geographie am Gymnasium. Er war zunächst an der Ecole Française in Rom angestellt (1910-13), danach war er bis zu seiner Einberufung zum Kriegsdienst im Herbst 1914 Lektor an der Universität Lille.

Nach Kriegsende wurde er als Sekretär zur Friedenskonferenz 1919 abgeordnet, nahm als Sekretär auch an der Botschafterkonferenz des Jahres 1920 teil und war stellv. Generalsekretär der Konferenz in Washington 1921. 1922 leitete er das Sekretariat der Genfer Konferenz und ging als Delegierter Frankreichs nach Den Haag. Er hatte sich in diesen Jahren den Ruf eines befähigten diplomatischen Mitarbeiters erworben und entschloß sich, nun endgültig in die Politik und Diplomatie zu gehen.

1924 kam er in den Conseil d'Etat, und 1928 rief ihn Aristide Briand als Chef der Völkerbundsabteilung im Außenministerium. ...